Jeden Donnerstagabend in Palm Springs findet ein Markt statt. Er erinnerte uns mehr oder weniger an den Ustermärt. Er war, für die hiesigen Verhältnisse, eigentlich sehr gross. Im Gegensatz zum Ustermärt natürlich nicht der Rede wert. Er war, zu dieser Jahreszeit, weihnachtlich angehaucht und roch nach allem Möglichen. Kettle Corn, Würste, Burger, Funnelcake, Thai usw.
Während dem wir durch den Markt schlenderten, entdeckten wir ein italienisches Restaurant. Die Trattoria Kalura. Go in and go for the pasta. Vergesst die Pizza. Die tut’s nicht. Doch die Pasta, die ist ein Gaumenschmaus!!!
Hier die Sicht aus unserem Hotelzimmer. Durch das Fenster hindurch, das Sandra nicht gesehen hatte...
Am Freitag machten wir uns auf den Weg zum Salton Sea. Hierbei handelt es sich um das grösste Binnengewässer Kaliforniens. Er liegt südlich von Palm Springs und misst knapp 1000km2. Vor Tausenden von Jahren reichte der Golf von Kalifornien bis in diese Region. Nachdem sich das Meer zurückgezogen hatte, blieb der Salton Sea, der unter dem Meeresspiegel liegt, übrig. Allmählich trocknete er aus.
Der Salton Sea, wie wir ihn heute kennen, ist eigentlich künstlich entstanden. Nach heftigen Regenfällen erfolgte am Colorado River ein Dammbruch. Der Salzgehalt des Sees liegt jedoch über dem Salzgehalt des Meeres. Da der See über keinen Abfluss verfügt, ist es ein sensibles Ökosystem. Manch einer wird vielleicht schon vom Salton Sea gehört haben, wenn es um das Fischsterben geht. Dies hängt mit den Düngemittel zusammen, welche bei den rund um den See angelegten Ackerländer angewendet werden.
Trotzdem gibt der See eine Menge schöner Motive von sich.
Da der See nahe an der mexikanischen Grenze liegt, sollte man den Pass bei sich tragen. Auf beiden Seeseiten haben die Amerikaner jeweils auf der Strasse nach Norden einen Checkpoint eingerichtet. Als wir im Gegenuhrzeigersinn um den See fuhren, wurden wir auf der Ostseite rausgewunken.
„Houdy!“, sagte der grimmige Bulle. Nicht mal unser charmantes Lächeln entspannte seine Gesichtszüge. Wir mussten rechts ran fahren und unsere Pässe zeigen. Ein zweiter Bulle kam und wir hatten das Gefühl, die würden gleich den ganzen Wagen auseinander nehmen. Der Bulle, der mit Nici sprach, war eigentlich noch nett. Doch vielleicht fiel er auch auf ihr nervöses Gelaber herein, da sie keinen Pass dabei hatte. Sie machte einen auf Kolleg. Der andere Bulle, der Sandra’s Pass sehen wollte, war ziemlich schlecht gelaunt. Sie musste den Pass aus dem Kofferraum holen. (Zum Glück hatten wir im Hotel ausgecheckt und sie hatte ihn dabei.) Rambo jedoch, fand das gar nicht lustig. Er hielt ihren Pass in der Hand und befahl ihr sich zurück ans Steuer zu setzen. Gar nicht lustig. Kein Lächeln half.
Gut: wir wurden nicht verhaftet. Der Bulle, der mit Nici sprach, riet uns sogar noch, zurück in die Zivilisation zu fahren. Wie ihr vielleicht auf den Fotos gesehen habt: Es ist schon etwas gruslig dort. Kein Ort, wo zwei junge hübsche Mädels die Nacht alleine verbringen sollten.
Auch die Wohnsiedlungen der Einwohner, kamen uns sehr creepy vor. Es sind die Orte, an denen man Rednecks und Massenmörder antreffen kann – zumindest in unseren Vorstellungen von diesen Orten.
Am Samstag machten wir einen Ausflug in den Joshua Tree National Park. Und wie Sandra sich es seit zwei Monaten auf Reisen gewohnt ist, war es keine so grosse Überraschung, dass es in der Wüste regnete. Doch wir hatten beide das Glück und wurden nie richtig nass.
Und hier nochmals ein Restaurant-Tipp: Pepper’s Thai in Palm Springs. Das beste Curry, das wir jemals in der Wüste gegessen haben. Und so oft wir auch wieder in die Wüste gehen werden, es wird bestimmt das beste Curry bleiben. Und auch das Personal ist freundlich und nett.