Mittwoch, 2. November 2011

Granada

Für eine Gratis-Dusche sind wir auf dem Weg nach Granada in Guadix ausgestiegen. Ziel war eigentlich, irgendwo einen Snack zu nehmen. Doch wieder mussten wir merken, dass dieser Wunsch während der Siesta nicht erfüllt werden kann. Den spanischen Lifestyle hatten wir noch nicht im Griff. Klatschnass und durchgefrohren fuhren wir mit dem Vorsatz weiter, unseren Rhythmus zwangsweise den Spaniern anzupassen. Nicht, dass wir das nicht wollten, bis anhin war es uns einfach nicht gelungen.


Das Glück war uns in Granada mehr als hold. Von Almeria aus versuchten wir Tickets für die Alhambra zu buchen. Wir hatten ein nur ganz kleines Zeitfenster, das uns möglich war: Dienstagmorgen, Dienstagnachmittag, oder, sollte es wirklich nicht anders gehen, dann auch noch Mittwochmorgen. Als wir sahen, dass die nächsten Tickets erst für Freitag zu haben waren, wussten wir, ok, wir gehen nach Granada und müssen einfach morgens um 7h bei der Alhambra an der Kasse stehen, um noch irgendwelche Tickets zu ergattern. Als wir in Granada dann am Montagnachmittag durch die Strassen schlenderten, kamen wir an einem Best Western Ticket Shop vorbei. Rahel blieb stehen und sagte, dass wir es doch hier versuchen könnten, Tickets zu kriegen. Es gab zwei Schalter, die beide besetzt waren. Als wir dort warteten, hörten wir, wie den Personen vor uns Tickets verkauft wurden. Wir waren zuversichtlich. Ein Mann kam rein und stellte sich ebenfalls in die Reihe. Er machte einen leicht gestressten Eindruck, und es schien, als wolle er sich vordrängen. Nach 15 min Warten, kamen wir dann endlich an die Reihe. Wir fragten nach Tickets, doch die Frau am Schalter sagte, wenn wir keine Reservation hätten, dann hätten wir auch keine Tickets. Da trat der Mann hervor und bot uns seine Tickets für Dienstagmorgen an. Aus gesundheitlichen Gründen musste er sie stornieren.

Wir wären dem Mann am liebsten um den Hals gefallen. Die Lady hinter dem Schreibtisch jedoch schaute uns an und meinte bloss, sie wisse nicht, ob das möglich sei, denn sie habe ja eine Warteliste - und wir ständen dort ja nicht drauf. David, so hiess unser australischer Engel, sagte, entweder storniere sie nun seine Buchung und übertrage sie auf uns, oder er würde die Tickets nehmen und sie uns vor der Türe weiter verkaufen. Schlussendlich kamen wir zu unseren Tickets und das Beste an allem: Wir haben ihm das Geld gemäss des Wechselkurses gegeben. Umgerechnet auf Australische Dollar kamen wir fast 10 Euro billiger pro Kopf, als wenn wir direkt reserviert hätten. :)

Erinnerungen und Eindrücke von der Alhambra: Sie ist riesig. 5 Stunden haben wir sie erkundet. Unser Muskelkater-Problem war somit nicht gelöst. Völlig erschöpft kehrten wir zurück und gingen shoppen. Da es kälter war, als wir erwartet hatten, mussten wir uns wettergerecht einkleiden.



Granada war schön, dort blieben wir zwei Nächte im Hotel Las Nieves, bei dem die Heizung kaputt war.

TIPP AN ALLE HOTELIERS: Wenn Gäste kommen und wegen der Kälte motzen, dann sollte man sich absprechen. Es könnte dann nämlich sein, dass dieselben Gäste beim Auschecken nach einem Preisnachlass fragen. Spätestens dann sollte man sich untereinander abgesprochen haben und nicht so eine blöde Ausrede bringen wie: Letzte Woche war es noch heiss. Was interessiert das Gäste, die frieren.

Trotz Kälte drinnen und Regen draussen veranstalteten wir ein Picknick im Zimmer. Oliven, Käse, Jamon, Tortilla und Supernatural. Was will man mehr. (Eine Heizung)



In Granada kam am dritten Tag der Showdown. Wir haben es endlich geschafft, den spanischen Lifestyle anzunehmen. Das zeigte sich darin, dass wir es endlich geschafft haben, ein Cafe früh genug aufzusuchen und Churros zu essen. Nicht, dass die Churros uns vom Hocker gehaut hätten, sie waren gut, doch die wahre Überraschung war die, dass wir es endlich rechtzeitig geschafft haben.

UNSER TIPP: Churros wird zum Frühstück serviert. Das heisst, Langschläfer verpassen sie. Bis ca. 12h (denken wir) sind Churros erhältlich.