Leider Nein !!!! Alles kam anders. Oder zumindest nicht so, wie wir es uns gewohnt sind. Nicht, dass wir darauf beharrt hätten, doch soooo anders… keine Worte. Gut, von Anfang an…
Um 0830h standen wir auf, fuhren mit dem Auto 20min nach Algeciras wo wir den Wagen direkt am Hafen zurückgaben. Wir gingen zum Schalter der FRS, bei denen wir bereits unser Ticket nach Tanger gebucht und bezahlt hatten. Unsere Fähre sollte um 12h ablegen. Leider Nein. Unsere Fähre hatte Verspätung. Sie sollte nicht um 12h sondern erst um 14h ablegen. Ok, wir sind ja flexibel. Kein Problem. Wir spielten ein Skip-Bo und gingen zu unserem Terminal. Das ging ja noch. Wenn man bedenkt, dass dies erst der Anfang unsere Odysee war.
Also: Das Schiff hatte 5 Stunden Verspätung. Bei der Passkontrolle erlitt ein Mann in der wartenden Menge einen epileptischen Anfall. Die Schifffahrt dauerte keine 35min sondern 95min. Beim Koffer holen und dem Versuch von Bord zu kommen, ging es zu und her wie auf einem Flüchtlingsschiff. Erstaunlicherweise blieben wir ruhig. Gelassen und völlig erstaunt beobachteten wir in Mitten der aufgelösten Menge, die einen Kampf um ihre Koffer austrugen, wie die Situation beinahe in eine Panik überschwappte. Noch immer staunen (und lachen) wir über uns selbst in Anbetracht dieser Situation. Und beim Zoll waren wir gezwungen unsere extrem schweren Koffer alleine auf das Förderband zu legen, wo auf der anderen Seite weit und breit keiner war, der es kontrollierte. Hätten wir das gewusst, hätten wir in Gibraltar ein paar Flaschen Alk mehr gekauft.
Bei ersten Kontakten mit Marokkanern merkten wir, dass auch die mit den Nerven am Ende waren. Das kam uns ziemlich spanisch vor. Von Jungs, die auf dem Weg nach Casablanca waren, haben wir erfahren, dass dies keines Falls eine normale Überfahrt war, die den normalen Reisestrapazen entsprach.
Als wir um 1930h (span. Zeit) voller guter Hoffnung in ein Taxi steigen und so schnell wie möglich ins Hotel verschwinden wollten, mussten wir bemerken, dass unser Abenteuer noch nicht zu Ende war. 1.5 Stunden später stiegen wir endlich in ein Taxi, das wir clevererweise über das Riad Tanja bestellten.
Mittlerweile wussten wir, dass ein Nationalfeiertag bevorstand. Am 7. November werden Lämmer geschlachtet. Jupi, total unser Ding!
Um 23h (span. Zeit) erreichten wir ENDLICH das Hotel. Herzlicher hätten wir uns die Begrüssung nicht vorstellen können. Es schien, als wären auch sie entspannt, als wir endlich eintrafen.
FAZIT: Reist nicht vor/an nationalen marokkanischen Feiertagen. Oder besser, fahrt nach Malaga und nehmt den Flieger.
Persönliches Fazit: Unsere Schmerzgrenze, an die man durch öffentliche Verkehrsmittel gebracht werden kann, ist momentan ziemlich strapaziert. Unsere Reiseplanung bezüglich Fortbewegungsart muss überdacht werden.
Clever wie wir sind, schauten wir nach, wann der nächste Feiertag bevor steht. Man glaubt es kaum. Er fällt aufs Wochenende unserer Heimreise. (mal schauen wie das endet… J) (Christa, mach dir also noch nicht zu viele Gedanken… J)
Und hier noch unsere Aussicht von der Terrasse des Riad La Tangerina. Aus alten Radios, die im ganzen Hotel aufgestellt sind, ertönt rund um die Uhr "Radio Swiss Pop".
Wie wir gerade bemerken mussten, so übel die Überfahrt auch war, entstanden hier die bisher schönsten Bilder. J