Die letzte Nacht steht uns nun bevor. Dann heisst es Abschied nehmen. Back to Reality – zumindest für Rahel. Schon heute haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was in einer Woche sein wird. Und auch wenn ihr es nicht wissen wollt, wir werden mit einem Kater im Bett liegen, denn der Ustermärt steht uns ja bevor. Momentan unser einzige Grund morgen ins Flugzeug zu steigen.
Mal schauen, wie lange der durchhält.
Aber zurück zu Marrakech. Obwohl wir sehr billig eingekauft und wie die Profis gefeilscht haben, sind es trotzdem Halsabschneider. Ein Beispiel: Als wir eine Kutschentour (jaja, Touris Touris Scheiss) machen wollten, glaubte der Kutscher, uns pro Kopf 120Dh berechnen zu können. Aus Erfahrung weiss Sandra, dass man nicht mehr als 150Dh pro Fahrt bezahlen sollte. Es wurde also gehandelt. Die 150Dh haben wir auch bezahlt, aus einer Stunde wurden jedoch 40min.
Unsere Shopping-Tour durch die Suks, jaja, da sind wir wortwörtlich in Marrakech versunken. Richtig eingetaucht sind wir.
Marrakech ist exotisch, laut, farbig, wild und scheint wie ein organisiertes Chaos. Mit ihren Töfflis rasen die Leute schwer beladen durch die engen Gassen, den ganzen Tag düdeln die Schlangenbeschwörer auf dem Platz mit ihren Flöten, während die Gnawa-Trommler mit ihren Beats die Totalbeschallung komplett machen. Vier Mal täglich rufen die Muezzins aus den Lautsprechern ihrer Moscheen. Jeder auf seine Weise, jeder in seiner eigenen Geschwindigkeit. Alle 3 Meter wird man angequatscht. Man soll einen Blick auf ihre Ware werfen, ob man dies oder das kaufen möchte, das man hübsch aussehe, oder, wenn man nicht reagiert, ob man ein Problem mit seinem Angebot hätte. Man wird Meister darin, Dinge zu ignorieren. Gazelle, Guappa, my flower, beautiful eyes, Spicegirls, alles schon gehört. Sie wollen dir was verkaufen, sie wollen dich füttern oder sie wollen dir die Schuhe reinigen. (ich weiss gar nicht was die haben, die sind doch schön…)
Einen Super-Deal haben wir, also Sandra, aber gemacht. Nach vier Wochen Reisestrapazen, hat Sandras geliebter, kleiner, schwarzer, handliche Koffer, den sie in Venezuela geschenkt bekam, leider leider den Tod gefunden. Ein neuer musste her. Er ist rot, gross, geräumig, flitzig auf drei Räder und nicht mehr ganz so handlich, doch robust. Und ein wahres Schnäppchen.
Nur 30 Franken habe ich dafür hingeblättert – ohne zu feilschen. J
Jetzt fahren wir noch raus in die Ville Nouvelle und genehmigen uns ein feines Abendessen. Der Abschluss unserer Reise will ja auch gehörig gefeiert werden. Sollte noch irgendetwas vorfallen, das einen Eintrag Wert ist, werden wir uns nochmals melden.
Aber in diesem Sinne, an dieser Stelle:
Auf Bald zu neuen Abenteuer!
Rahel und Sandra